Prototyp – Der ingenieur.de Karriere-Podcast

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Folge 24 - Narzisst als Chef: Der Schaden für Unternehmen kann fatal sein

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Narzissten sind egozentrisch, intrigant, manipulativ: Eigenschaften, die erschreckenderweise im Beruf helfen können, in Top-Positionen zu gelangen. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. "In unserer Studie mit knapp 10.000 Deutsche haben wir herausgefunden, dass die narzisstischen Tendenzen zunahmen, je höher man in der Hierarchie kommt", sagt Victoria Berg, Mitautorin der Studie. Die Wirtschaftsingenieurin arbeitet als Coach und promoviert an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) zu psychologischen Ressourcen für erfolgreiches unternehmerisches Handeln. Sie weiß: Menschen mit starker narzisstischer Persönlichkeitsneigung wirken oft besonders charismatisch und kompetent. Doch wenn sie in Führungspositionen kommen, kann das dem Unternehmen unter Umständen massiv schaden. "Die Leadership Effectiveness steigt zunächst mit einem gering narzisstischen Verhalten, dann gibt es aber einen Wendepunkt und dann sinkt auf einmal die Leadership Effectiveness wieder mit steigendem Narzissmus. Kurz gesagt: Eine minimale Ausprägung an narzisstischem Verhalten kann durchaus förderlich sein in Bezug auf Leadership Effectiveness, kippt aber sehr, sehr schnell ins Negative und dann wird es wirklich hinderlich bis hin zu toxisch."

Weil Narzissten ihr überhöhtes Selbstbild um jeden Preis erhalten wollen, seien sie zu extrem riskantem bis hin zu kriminellem Handeln bereit. Für Unternehmen kann das immensen finanziellen Schaden bedeuten. "Narzisstische Menschen sind Personen, die in einer ständigen Ambivalenz zwischen einer extrem unrealistischen und selbst wahrgenommener Grandiosität leben und gleichzeitig einen extremen Minderwertigkeitskomplex aufweisen", erklärt Berg. Damit diese Minderwertigkeit übertrumpft oder ausgeglichen werden könne, benötigten Narzissten permanent eine extrem hohe Aufmerksamkeit und Wertschätzung von außen. Männer sind signifikant häufiger betroffen als Frauen - womöglich habe das seinen Ursprung in einem überkommenen Rollenverständnis. Victoria Berg sieht einen "unfassbaren Handlungsbedarf" in Unternehmen: "Es ist wichtig zu überdenken, nach welchen Kriterien Beförderungen erfolgen. Deshalb wäre eine Möglichkeit, auf jeden Fall gesunde Führungsvorbilder zu entwickeln, zu promoten und vorzustellen." Woran man Menschen mit narzisstischer Neigung erkennt, wie man mit ihnen am besten umgeht, und was sie Unternehmen sonst noch dringend rät, das erzählt Victoria Berg im Gespräch mit Claudia Burger und Peter Sieben in der aktuellen Ausgabe von "Prototyp", dem Karrierepodcast von ingenieur.de und VDI nachrichten.

Folge 23 - I become a Schnitzel: Wie wir Fettnäpfchen im Business Englisch vermeiden

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Wenn die Führungskraft im englischen Unternehmen sagt: "That's a good idea", ist das nicht unbedingt so positiv gemeint, wie wir als deutsche Muttersprachler vielleicht denken. Und wer beim Geschäftsessen mit den Kunden aus den USA "I invite you" sagt, weil er freundlicherweise die Rechnung zahlen möchte, darf sich nicht wundern, wenn die Gäste aus Übersee plötzlich vor der Haustür stehen.

Bei Verhandlungen mit englischsprachigen Geschäftspartnern gibt es viele Fallstricke. Wenn man sie nicht kennt, kann das fatal und teuer sein. Und im Unternehmen endet eine Karriere schnell in der Sackgasse, wenn man die Zwischentöne nicht beherrscht. Die richtige Vorbereitung macht den entscheidenden Unterschied. Sprachwissenschaftlerin Maren Pauli von der Sprachlernplattform Babbel gibt hilfreiche Tipps und erklärt, wie man sich optimal auf Business-Meetings vorbereiten kann. Have fun, dear listeners!

Folge 22 - Wie ein Haarschnitt das Leben von Analog-Astronautin Carmen Köhler veränderte

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Und dann ist Carmen Köhler wieder auf dem Mars. Mit ausladenden Gesten erzählt sie: „Ringsumher nichts als rote Wüste und dann und wann ein gewaltiger Sandsturm“. Auch wenn der Mars eigentlich der Oman war – es fühlte sich absolut echt an, sagt sie. 2018 war sie dort: Carmen Köhler ist Analog-Astronautin und testet ehrenamtlich auf der Erde Raumfahrt-Equipment. Die Mathematikerin, Meteorologin und promovierte Physikern hat eine beeindruckende und ungewöhnliche Karriere hinter sich, die mit einer Friseurlehre startete. Ein Erlebnis im Frisiersalon sorgte dann für eine erstaunliche Wendung. Mit Peter Sieben und Wolfgang Schmitz spricht Carmen Köhler über große Träume, Mut und Leidenschaft, und darüber, warum immer noch keine einzige deutsche Frau im All war.

Folge 21 - Mobbing am Arbeitsplatz

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Mobbing im Job kann das Leben zur Hölle machen. Mindestens jeder Zehnte hat im Laufe seines Berufslebens einmal unter Mobbing gelitten - und die Dunkelziffer ist vermutlich noch höher. Für die Opfer kann das drastische Konsequenzen haben, weiß Diplom-Psychologe Martin Figgen. Er arbeitet beim NRW-Landesinstitut für Arbeitsgestaltung (LIA.nrw). "Betroffene gehen nicht mehr gern zur Arbeit. Das steigert sich zu psychosomatischen Beschwerden, wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen bis hin zu ernsten Depressionen und handfesten körperlichen Erkrankungen", sagt Figgen.

Was Betroffene dagegen tun können, und warum jeder zweite Mobber in einer Vorgesetzten-Position arbeitet, darüber sprechen Claudia Burger und Peter Sieben mit dem Experten Martin Figgen in der aktuellen Folge von "Prototyp".

Folge 20 - Der erste Eindruck: Was Kleidung über uns verrät

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Achtung! Wer den berühmten ersten Eindruck verhunzt, braucht danach einen langen Atem: Bis zu 22 positive weitere Treffen sind nötig, um den schlechten Eindruck beim Gesprächspartner wieder wettzumachen. Und dieser entscheidende Moment entsteht ganz schnell, ein paar Sekunden reichen. Coach und Stilberaterin Birgit Wolf erklärt bei "Prototyp“, wie wir beim Gegenüber punkten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wahl der Kleidung: Farben und Muster haben eine sehr klare Wirkung und senden deutliche Signale, hier ist die korrekte Auswahl wichtig: Lieber Ton in Ton - oder eher klare Kontraste? Birgit Wolf kennt die Antworten. Wenig begeistert ist sie übrigens von Kurzarmhemden im Sommer bei Herren. Immer richtig liege man in jedem Fall damit, bei sich selbst zu bleiben, sich nicht zu verstellen, weil dies das Gegenüber als nicht authentisches Verhalten registriert und dann spürt: Da stimmt etwas nicht. Was wir außerdem von den Outfits und Frisuren von Politikerinnen und Politikern lernen können (der Vokuhila-Schnitt ist zum Beispiel nicht immer die beste Wahl), das verrät Birgit Wolf in dieser Folge.

Folge 19 - Entscheidungen treffen: Warum uns das schwer fällt - und wie wir es besser machen

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Entscheiden ist nicht einfach - doch "die größte Fehlentscheidung ist, sich nicht zu entscheiden", sagt Johanna Dahm. Die Managementberaterin, Keynote-Speakerin und Buchautorin hat sich mit ihrer Beratungsgesellschaft auf die Unterstützung von Entscheidern spezialisiert. Die Angst vor Entscheidungen, die viele Menschen haben, habe auch mit Verlustangst zu tun, so Dahm: "Menschen hadern mit Entscheidungen, weil sie einerseits die Breite an Möglichkeiten sehen, andererseits nicht mehr wissen, nach welchen Kriterien sie sich richten sollen. Die nennt man in der Verhaltenspsychologie auch die „Fomos“, die Fear of missing out people. Dann gibt es noch die Rosinenpicker, die immer noch einen weiteren Weg suchen, auf dem es klappen könnte." Vor lauter Warten auf die beste Option laufen sie Gefahr, die geeignete Entscheidung zu verpassen. Doch es gibt Methoden, mit denen man lernen kann, klarere Entscheidungen zu treffen und das Hadern aufzugeben. Wie das aussieht, welche einschneidende Entscheidung sie selbst einmal im Leben treffen musste und wie sie die Entscheidungen der Bundesregierung in der Pandemie beurteilt, verrät Johanna Dahm in dieser Folge von Prototyp.

Folge 18 - Männerwürde - wie Männer dem Hamsterrad entkommen

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Indianer kennen keinen Schmerz. Ein gestriger Satz, in dem viel Unsinn steckt, den aber trotzdem jeder von uns kennt. Das Klischee vom vermeintlich starken Geschlecht lässt Udo Baer nicht gelten. Der Pädagoge hat ein Buch mit dem Titel „Männerwürde: Laut und leise, stark und zart“ geschrieben und ist Gast in der aktuellen Folge unseres Karrierepodcasts „Podcast“. Er sagt: „Männer haben natürlich genauso Gefühle wie Frauen.“ Doch traumatische Beschämungen in ihrer Biographie führten dazu, dass viele ihre Gefühle nicht mehr zeigten, so Baer.

Männer seien in der Gesellschaft immer wieder Verletzungen ausgesetzt, die sie langfristig entwürdigten. Aber waren es nicht Frauen, die in den vergangenen Jahrzehnten um Gleichstellung und mehr Würde kämpfen mussten? „Der Vergleich zwischen Frauen und Männern ist in dieser Hinsicht irrelevant. Es ist ja toll, dass so viele Frauen um ihre Würde kämpfen und dabei viel erreicht haben, aber Männer haben das bisher weniger gemacht. Deswegen mein Versuch, einen Beitrag zur Kehrtwende zu leisten“, argumentiert Baer.

Seine These: Männer laufen permanent vermeintlichen Idealen hinterher, die sie nie erreichen können: Sie wollen der perfekte Sohn, Ehemann, Vater und der leistungsfähigste Mitarbeiter sein. Dahinter verberge sich die ständige Suche nach Wertschätzung. „Würde kann man auch durch andere Begriffe wie Respekt oder Wertschätzung ersetzen. Wenn ich wertgeschätzt werde, werde ich gewürdigt, und dann kann ich diese Würde auch in mir spüren und umgekehrt, wenn ich andere würdige. Andernfalls entsteht Stress.“
Das Hamsterrad, in dem viele Männer steckten, hinterlasse seine Spuren auch in der Karriere und beeinfluss maßgeblich das Arbeitsleben. „Die Grundhaltung, alles meistern zu müssen, entsteht durch gesellschaftlichen Druck, doch das kann man ändern“, sagt Baer und rät: „Man sollte nicht mit dem Schweren anfangen. Nicht gleich zum Chef gehen und sagen: Sie überfordern mich! Sondern erst einmal da Nein sagen, wo es möglich ist.“
Für viele bedeutet Karriere, innerhalb einer Firmenhierarchie aufzusteigen. Für manche Männer sei das aber schlicht nicht das Richtige – nur würde es den meisten schwerfallen, sich einzugestehen, dass sie eigentlich gar nicht Chef sein wollen. „Ich kenne Männer, die sagen: Ich weiß nicht, wo ich in zehn Jahren sein will. Ich will einfach gute Arbeit abliefern. Diese Männer können Vorbilder für kommende Generationen sein. Natürlich brauchen wir auch diejenigen, die in Führungspositionen möchten, weil sie das wirklich wollen.“

Folge 17 - Männergesundheit: So bleibt die "bedrohte Spezies" fit

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Für ihn sind Männer „eine bedrohte Spezies“. Er will das ändern. Zusammen mit den Medizinmännern, einer Vereinigung von Fachleuten aus diversen Disziplinen hat er Übungen entwickelt, die auch Sportmuffel auf Trab bringen und bietet das Konzept in Unternehmen an. Despeghel ist Lehrbeauftragter für Gesundheitsverhalten am Institut für Sportwissenschaft der Universität Gießen. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für präventive Männermedizin. Der Clou am Medizinmänner-Konzept: : Despeghel und Co. folgen mit dem Ansatz nicht mehr der WHO, sondern haben ein gänzlich neues Konzept entwickelt, das vor allem aktuell in Homeoffice-Zeiten helfen soll. Übrigens, auch Frauen dürfen mitmachen. „Das wäre sonst ja Diskriminierung“, sagt Despeghel.

Folge 16 - Psychische Belastung im Job: Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

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Würden Sie mit Ihrer Chefin oder Ihrem Chef darüber reden, dass es Ihnen gerade seelisch nicht so gut geht? Wahrscheinlich ungern. Psychische Belastungen gelten bei vielen als Tabuthema und Schwäche, die karrierehinderlich ist. Miriam Schneider indes sagt: „Ich glaube stark daran, dass Corona uns eine Chance gibt, offener zu werden. Es darf und muss diese Gespräche geben.“ Sie ist Behavioral Scientist bei der Coaching-Plattform Coachhub und befasst sich mit dem Employee Wellbeing, also dem Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist in Zeiten der Pandemie und der auferlegten Homeoffice-Pflicht bei vielen gefährdet. Doch es gibt Warnzeichen, auf die Vorgesetzte gerade jetzt achten sollten, sagt die Verhaltensforscherin. „Der direkte Kontakt zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fehlt, umso wichtiger ist, regelmäßig ins Gespräch zu kommen.“ Das könne helfen, eine stärkere Resilienz zu bilden und mit dem Stress besser umgehen zu können. Noch besser: "Wenn wir über Resilienz reden, legen wir die ganze Verantwortung auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nehmen sie vom Unternehmen weg. Besser wäre, wenn der Arbeitgeber ein Umfeld schafft, in dem die Mitarbeiter gar nicht so resilient sein müssen." Wie so ein Umfeld aussehen kann, verrät Miriam Schneider in der aktuellen Folge unseres Karriere-Podcasts Prototyp.

Folge 15 - 5-Stunden-Tag bei vollem Gehalt: So funktioniert es

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Lasse Rheingans bekommt zurzeit viele Bewerbungen. Ein Grund dafür mag sein, dass er in seiner Bielefelder IT-Agentur die 25-Stunden-Woche eingeführt hat: Um 13 Uhr ist Feierabend - bei vollem Gehalt wohlgemerkt. Klingt fast Schlaraffenland, ist aber die Zukunft der Arbeitswelt, sagt Rheingans im Gespräch mit Wolfgang Schmitz und Peter Sieben in der aktuellen Folge des Karriere-Podcasts Prototyp: „Wir müssen Arbeit neu denken. Alle Branchen sind von Wandel und Digitalisierung betroffen. Dennoch halten so viele Unternehmen an alten Modellen fest. Das macht keinen Sinn.“

Sein neues Konzept sorgte für Schlagzeilen: international. „Ich war sogar live bei Fox News in den USA“, erzählt der Unternehmer. Als PR-Gag habe er das aber nie geplant. „Ich habe einfach bei mir selber gesehen, dass ich es kaum noch hinbekomme, alle Lebensbereiche in eine Balance zu bringen.“
Anfangs als Experiment angelegt, habe sich die 25-Stunden-Woche inzwischen etabliert. Ein klassischer 8-Stunden-Tag sei unproduktive Zeitverschwendung, glaubt Lasse Rheingans. „Zu bestimmten Zeiten am Tag kann man sowieso keine Leistung mehr bringen.“

Er setzt bei seinem Konzept auch auf Automatisierung. Aber könnte das auch in anderen Branchen klappen? Ein Krankenpfleger oder eine Ärztin können nach 5 Stunden nicht einfach Feierabend machen, oder? „Das nicht unbedingt, aber man könnte sogar Krankenhäuser stark entlasten, wenn man mehr automatisiert, zum Beispiel bei der Differenzialdiagnostik. Da sind wir in Deutschland 20 Jahre hinterher."

Aber: Für den 5-Stunden-Tag muss man auch einen Preis bezahlen.

Post-Production: Melomania by Marvin Müller (www.getmelomania.de)

Über diesen Podcast

Ohne Prototypen geht nichts in Serie. Unser Podcast ist Ihr Werkzeug, mit dem Sie Ihre Karriere in allen Phasen entwickeln - vom Studium bis zum Chefsessel.

Egal, ob Sie Ingenieurin, Mechatroniker oder Wissenschaftlerin sind: Prototyp begleitet Sie. Einmal im Monat sprechen die Redakteurinnen und Redakteure von ingenieur.de und VDI nachrichten mit prominenten Frauen und Männern aus Wirtschaft, Forschung und Bildung. Graue Theorie gibt's bei uns nicht. Stattdessen teilen Prototypen ihre Erfahrungen mit Ihnen, geben praktische Tipps für Ihren Erfolg und verraten spannende Details aus ihrem eigenen Berufsleben.

von und mit ingenieur.de

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