Prototyp – Der ingenieur.de Karriere-Podcast

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Folge 18 - Männerwürde - wie Männer dem Hamsterrad entkommen

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Indianer kennen keinen Schmerz. Ein gestriger Satz, in dem viel Unsinn steckt, den aber trotzdem jeder von uns kennt. Das Klischee vom vermeintlich starken Geschlecht lässt Udo Baer nicht gelten. Der Pädagoge hat ein Buch mit dem Titel „Männerwürde: Laut und leise, stark und zart“ geschrieben und ist Gast in der aktuellen Folge unseres Karrierepodcasts „Podcast“. Er sagt: „Männer haben natürlich genauso Gefühle wie Frauen.“ Doch traumatische Beschämungen in ihrer Biographie führten dazu, dass viele ihre Gefühle nicht mehr zeigten, so Baer.

Männer seien in der Gesellschaft immer wieder Verletzungen ausgesetzt, die sie langfristig entwürdigten. Aber waren es nicht Frauen, die in den vergangenen Jahrzehnten um Gleichstellung und mehr Würde kämpfen mussten? „Der Vergleich zwischen Frauen und Männern ist in dieser Hinsicht irrelevant. Es ist ja toll, dass so viele Frauen um ihre Würde kämpfen und dabei viel erreicht haben, aber Männer haben das bisher weniger gemacht. Deswegen mein Versuch, einen Beitrag zur Kehrtwende zu leisten“, argumentiert Baer.

Seine These: Männer laufen permanent vermeintlichen Idealen hinterher, die sie nie erreichen können: Sie wollen der perfekte Sohn, Ehemann, Vater und der leistungsfähigste Mitarbeiter sein. Dahinter verberge sich die ständige Suche nach Wertschätzung. „Würde kann man auch durch andere Begriffe wie Respekt oder Wertschätzung ersetzen. Wenn ich wertgeschätzt werde, werde ich gewürdigt, und dann kann ich diese Würde auch in mir spüren und umgekehrt, wenn ich andere würdige. Andernfalls entsteht Stress.“
Das Hamsterrad, in dem viele Männer steckten, hinterlasse seine Spuren auch in der Karriere und beeinfluss maßgeblich das Arbeitsleben. „Die Grundhaltung, alles meistern zu müssen, entsteht durch gesellschaftlichen Druck, doch das kann man ändern“, sagt Baer und rät: „Man sollte nicht mit dem Schweren anfangen. Nicht gleich zum Chef gehen und sagen: Sie überfordern mich! Sondern erst einmal da Nein sagen, wo es möglich ist.“
Für viele bedeutet Karriere, innerhalb einer Firmenhierarchie aufzusteigen. Für manche Männer sei das aber schlicht nicht das Richtige – nur würde es den meisten schwerfallen, sich einzugestehen, dass sie eigentlich gar nicht Chef sein wollen. „Ich kenne Männer, die sagen: Ich weiß nicht, wo ich in zehn Jahren sein will. Ich will einfach gute Arbeit abliefern. Diese Männer können Vorbilder für kommende Generationen sein. Natürlich brauchen wir auch diejenigen, die in Führungspositionen möchten, weil sie das wirklich wollen.“

Folge 17 - Männergesundheit: So bleibt die "bedrohte Spezies" fit

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Für ihn sind Männer „eine bedrohte Spezies“. Er will das ändern. Zusammen mit den Medizinmännern, einer Vereinigung von Fachleuten aus diversen Disziplinen hat er Übungen entwickelt, die auch Sportmuffel auf Trab bringen und bietet das Konzept in Unternehmen an. Despeghel ist Lehrbeauftragter für Gesundheitsverhalten am Institut für Sportwissenschaft der Universität Gießen. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für präventive Männermedizin. Der Clou am Medizinmänner-Konzept: : Despeghel und Co. folgen mit dem Ansatz nicht mehr der WHO, sondern haben ein gänzlich neues Konzept entwickelt, das vor allem aktuell in Homeoffice-Zeiten helfen soll. Übrigens, auch Frauen dürfen mitmachen. „Das wäre sonst ja Diskriminierung“, sagt Despeghel.

Folge 16 - Psychische Belastung im Job: Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

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Würden Sie mit Ihrer Chefin oder Ihrem Chef darüber reden, dass es Ihnen gerade seelisch nicht so gut geht? Wahrscheinlich ungern. Psychische Belastungen gelten bei vielen als Tabuthema und Schwäche, die karrierehinderlich ist. Miriam Schneider indes sagt: „Ich glaube stark daran, dass Corona uns eine Chance gibt, offener zu werden. Es darf und muss diese Gespräche geben.“ Sie ist Behavioral Scientist bei der Coaching-Plattform Coachhub und befasst sich mit dem Employee Wellbeing, also dem Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist in Zeiten der Pandemie und der auferlegten Homeoffice-Pflicht bei vielen gefährdet. Doch es gibt Warnzeichen, auf die Vorgesetzte gerade jetzt achten sollten, sagt die Verhaltensforscherin. „Der direkte Kontakt zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fehlt, umso wichtiger ist, regelmäßig ins Gespräch zu kommen.“ Das könne helfen, eine stärkere Resilienz zu bilden und mit dem Stress besser umgehen zu können. Noch besser: "Wenn wir über Resilienz reden, legen wir die ganze Verantwortung auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nehmen sie vom Unternehmen weg. Besser wäre, wenn der Arbeitgeber ein Umfeld schafft, in dem die Mitarbeiter gar nicht so resilient sein müssen." Wie so ein Umfeld aussehen kann, verrät Miriam Schneider in der aktuellen Folge unseres Karriere-Podcasts Prototyp.

Folge 15 - 5-Stunden-Tag bei vollem Gehalt: So funktioniert es

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Lasse Rheingans bekommt zurzeit viele Bewerbungen. Ein Grund dafür mag sein, dass er in seiner Bielefelder IT-Agentur die 25-Stunden-Woche eingeführt hat: Um 13 Uhr ist Feierabend - bei vollem Gehalt wohlgemerkt. Klingt fast Schlaraffenland, ist aber die Zukunft der Arbeitswelt, sagt Rheingans im Gespräch mit Wolfgang Schmitz und Peter Sieben in der aktuellen Folge des Karriere-Podcasts Prototyp: „Wir müssen Arbeit neu denken. Alle Branchen sind von Wandel und Digitalisierung betroffen. Dennoch halten so viele Unternehmen an alten Modellen fest. Das macht keinen Sinn.“

Sein neues Konzept sorgte für Schlagzeilen: international. „Ich war sogar live bei Fox News in den USA“, erzählt der Unternehmer. Als PR-Gag habe er das aber nie geplant. „Ich habe einfach bei mir selber gesehen, dass ich es kaum noch hinbekomme, alle Lebensbereiche in eine Balance zu bringen.“
Anfangs als Experiment angelegt, habe sich die 25-Stunden-Woche inzwischen etabliert. Ein klassischer 8-Stunden-Tag sei unproduktive Zeitverschwendung, glaubt Lasse Rheingans. „Zu bestimmten Zeiten am Tag kann man sowieso keine Leistung mehr bringen.“

Er setzt bei seinem Konzept auch auf Automatisierung. Aber könnte das auch in anderen Branchen klappen? Ein Krankenpfleger oder eine Ärztin können nach 5 Stunden nicht einfach Feierabend machen, oder? „Das nicht unbedingt, aber man könnte sogar Krankenhäuser stark entlasten, wenn man mehr automatisiert, zum Beispiel bei der Differenzialdiagnostik. Da sind wir in Deutschland 20 Jahre hinterher."

Aber: Für den 5-Stunden-Tag muss man auch einen Preis bezahlen.

Post-Production: Melomania by Marvin Müller (www.getmelomania.de)

Folge 14 - Glück im Job: Was die Schweden besser machen als wir

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Maike van den Boom kennt das Glück, denn sie hat es gründlich erforscht: Die Autorin ist um die Welt gereist und hat Menschen aus den verschiedensten Ländern gefragt, was sie - unter anderem auch im Job - glücklich macht. Ein Ergebnis: Menschen in Schweden und allgemein in Skandinavien arbeiten glücklicher als wir Deutschen. "Die Skandinavier sagen: „Die Arbeit und das Vergnügen!" statt "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen", erklärt van den Boom und betont: Die meisten Menschen im hohen Norden haben eine andere Lebenseinstellung als wir. Zum Beispiel: "Neid ist nicht so stark ausgeprägt in diesen Gesellschaften. Die Leute sind bescheidener. Klar kann ich einen Maserati fahren. Ich parke ihn aber nicht demonstrativ vor meinem Haus, sondern verstecke ihn in der Garage. Der Gedanke dahinter: Ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst, weil ich etwas habe, was du auch gerne hättest.“ Was wir von den Skandinaviern lernen können, um glücklicher im Job zu werden, verrät sie uns in dieser Ausgabe.

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Folge 13 - "Coden ist mehr als die verlängerte Werkbank"

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Wir erleben eine industrielle Revolution - wenn auch diesmal ohne Dampfmaschine und rauchende Schlote. Die Software revolutioniert die Industrie, sagt Stefan Sigg. Er ist Vorstandsmitglied der Software AG und hat zuvor jahrelang in der Entwicklung unter anderem bei SAP gearbeitet. Der promovierte Mathematiker findet: "Wir haben hierzulande definitiv einen Mangel an IT-Experten, die Softwareentwicklung als kreativen Akt des Schaffens begreifen." Coden sei weitaus mehr als eine verlängerte Werkbank. "Das Erstellen von Software ist ein sehr gestalterischer Akt. Nur, wenn man das begreift, kann man wirkliche Innovationen leisten." Die Reputation und der Wert eines guten Softwareentwicklers sei in Deutschland in den Hintergrund geraten: "Das müssen wir ändern" - auch weil die Konkurrenz sonst davonläuft. Bestes Beispiel: Tesla. Jüngst gingen die Akien des US-Autobauers durch die Decke, inzwischen ist er mehr wert als VW. Wie kann das sein? Eine mögliche Antwort: "Man sollte Tesla nicht nur als Autobauer, sondern auch als ein Softwareunternehmen sehen, das ein Auto als Device nutzt, um Software zu verkaufen." Gut ausgebildete Software-Ingenieure seien unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg, glaubt Sigg. Dazu gehöre auch eine gute Portion Grundlagenwissen: "Es gibt sehr viele talentierte Entwickler, die den Beruf nicht akademisch gelernt haben. Ich glaube trotzdem, dass das Grundwerkzeug der Informatik wirklich wichtig ist."

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Folge 12 - Tiktok: Was Unternehmen immer noch falsch machen

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Ümit Memisoglu ist eigentlich Raumfahrtingenieur. Allerdings hat ihn weniger sein technisches Wissen, als vielmehr seine Leidenschaft fürs Kochen bekannt gemacht: Millionen Menschen schauen seine extrem kurzen und künstlerisch anspruchsvollen Kochvideos auf der Social-Media-Plattform Tiktok an. Im Podcast erklärt Memisoglu, warum Tiktok längst mehr ist, als ein simpler Zeitvertreib für Teenager – und was Unternehmer tun müssen, wenn sie die Plattform als Marketinginstrument nutzen wollen. „Man muss den Geist der Plattform einfangen“, sagt er. „Dann bekommen Unternehmen die Reichweite, die sie bei Facebook kaum so schnell aufbauen könnten, und haben auch eine sehr gute Chance, Leute zu erreichen, die sie sonst niemals erreicht hätten.“

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Folge 11 - Reinhard K. Sprenger: "Manager müssen streiten, nicht schmusen"

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Mit fast zwei Millionen verkauften Büchern ist Reinhard K. Sprenger Deutschlands meistgelesener Managementtrainer. Im Podcast erklärt er, was die Magie von Konflikten ausmacht und warum er gar nichts von der dauernden Aufforderung hält, Konflikte zu lösen: „Manager müssen streiten, nicht schmusen“. Aber außer Managementwissen gibt Sprenger auch Persönliches preis: Etwa warum es mit der Karriere als Rockstar nichts wurde, obwohl er es mit Herbert Grönemeyer ins Orchester und mit Tina Turner auf die Bühne geschafft hat.

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Folge 10 - Wie KI Unternehmen erfolgreicher macht

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Die Süddeutsche Zeitung nennt ihn mal den „den Wanderprediger des Internets“. Tim Cole machte schon auf die Chancen - und Risiken - des Internets aufmerksam, als die meisten von uns noch nicht wussten, was ein 56-K-Modem ist. Er hat das World Wide Web von Anfang an begleitet – als Buchautor, Blogger und Vortragsredner bei den einschlägigen Messen und IT-Unternehmen.
Über seine Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten spricht der in Österreich lebende US-Amerikaner darüber, welche Konsequenzen der KI-Einsatz für Logistik, Produktion und Personal hat. Er zeigt sich optimistisch: „Es wird dazu kommen, dass ich mehr die interessanten Tätigkeiten ausübe. Die doofen Tätigkeiten, die die Maschine gut kann, übernimmt die künstliche Intelligenz.“

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Folge 9 - Vom Cockpit in den Chefsessel: Gea-Chef Stefan Klebert

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Stefan Klebert ist das, was man einen Tausendsassa nennen kann: Er ist studierter Maschinenbauer, Hochschuldozent, Pilot und Fluglehrer. Und: Er ist Vorstandsvorsitzender der Gea-Group. Der Anlagenbauer ist auch ein wichtiger Ausrüster der Pharmaindustrie und kooperiert mit Pfizer. Was Klebert über die Frauenquote und Fridays-For-Future denkt, und ob es in seiner Karriere vielleicht auch mal eine Bruchlandung gegeben hat, darüber spricht er in dieser Folge.

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Über diesen Podcast

Ohne Prototypen geht nichts in Serie. Unser Podcast ist Ihr Werkzeug, mit dem Sie Ihre Karriere in allen Phasen entwickeln - vom Studium bis zum Chefsessel.

Egal, ob Sie Ingenieurin, Mechatroniker oder Wissenschaftlerin sind: Prototyp begleitet Sie. Einmal im Monat sprechen die Redakteurinnen und Redakteure von ingenieur.de und VDI nachrichten mit prominenten Frauen und Männern aus Wirtschaft, Forschung und Bildung. Graue Theorie gibt's bei uns nicht. Stattdessen teilen Prototypen ihre Erfahrungen mit Ihnen, geben praktische Tipps für Ihren Erfolg und verraten spannende Details aus ihrem eigenen Berufsleben.

von und mit ingenieur.de

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