Folge 13 - "Coden ist mehr als die verlängerte Werkbank"
Wir erleben eine industrielle Revolution - wenn auch diesmal ohne Dampfmaschine und rauchende Schlote. Die Software revolutioniert die Industrie, sagt Stefan Sigg. Er ist Vorstandsmitglied der Software AG und hat zuvor jahrelang in der Entwicklung unter anderem bei SAP gearbeitet. Der promovierte Mathematiker findet: "Wir haben hierzulande definitiv einen Mangel an IT-Experten, die Softwareentwicklung als kreativen Akt des Schaffens begreifen." Coden sei weitaus mehr als eine verlängerte Werkbank. "Das Erstellen von Software ist ein sehr gestalterischer Akt. Nur, wenn man das begreift, kann man wirkliche Innovationen leisten." Die Reputation und der Wert eines guten Softwareentwicklers sei in Deutschland in den Hintergrund geraten: "Das müssen wir ändern" - auch weil die Konkurrenz sonst davonläuft. Bestes Beispiel: Tesla. Jüngst gingen die Akien des US-Autobauers durch die Decke, inzwischen ist er mehr wert als VW. Wie kann das sein? Eine mögliche Antwort: "Man sollte Tesla nicht nur als Autobauer, sondern auch als ein Softwareunternehmen sehen, das ein Auto als Device nutzt, um Software zu verkaufen." Gut ausgebildete Software-Ingenieure seien unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg, glaubt Sigg. Dazu gehöre auch eine gute Portion Grundlagenwissen: "Es gibt sehr viele talentierte Entwickler, die den Beruf nicht akademisch gelernt haben. Ich glaube trotzdem, dass das Grundwerkzeug der Informatik wirklich wichtig ist."
Post-Production: Melomania by Marvin Müller (www.getmelomania.de)
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